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Du hast es gut – du wohnst in Hamburch! Hamburger-Schnack für Anfänger.

By Hamburg

Wir hier in Hamburch sind keine Freunde der großen Worte. Aber wenn schon Worte, dann bitte im Hamburger-„Schnack“. Und der ist eigentlich ganz einfach, wenn man die wichtigsten Begriffe kennt. 

1. Moin

Moin“ kannst du immer sagen. Immer! Morgens, mittags, Abends und auch in der Nacht auf der Reeperbahn. Es bedeutet soviel wie „Hallo“, „Tschüss“ und „Guten Tag“. Also: immer „Moin“ sagen, dann läuft das hier in Hamburch.

2. Digga

Digga“ ist sowas wie „Moin“. Ein Wort, viele Bedeutungen. „Digga“ ist dein Kumpel, der Typ hinter der Theke im Goldfischglas in der Schanze, dein bester Freund.

Achtung: „Digga“ ist nicht der Türsteher auf der Reeperbahn. Der hat nämlich „braß“, wenn du es zu ihm sagst. Apropos…

3. Braß

…wenn ein Hamburger „Braß“ hat, hau lieber ab, denn der ist dann wirklich wütend.

4. Angetütert

Wo wir gerade bei der Reeperbahn sind: Da sind die meisten ein wenig „angetütert“. Das bedeutet soviel wie angetrunken oder beschwipst. Am Ende ist einem dann vielleicht ganz:

5. Kodderig

Das hat auch wieder mehrere Bedeutungen. Entweder heißt es, dass demjenigen dem kodderig ist einfach übel ist oder dass er sich nicht besonders höflich benimmt. Dem Problem mit der Höflichkeit kannst du leicht entgegensteuern: Sag einfach immer „Moin“ wenn du irgendwo reinkommst. Das ist dann schonmal ein guter Start.

6. Klönschnack

Manche Hamburger reden aber auch gerne und viel. Die halten dann öfter mal einen „Klönschnack“. Wenn du eingesessenen Hamburgern dabei über den Weg läufst, hör gut zu – einfacher kannst du Hamburger-Schnack nicht lernen. Gute Orte dafür: Überall in Wassernähe, also auf dem Hamburger Fischmarkt, im Hafen oder bei den Fähren, da sind noch die „echten“ Hamburger Jungens.

7. Süden

Alles südlich der Elbe, da sind die Hamburger wirklich strikt. Kommst du also nicht aus Kiel, Lübeck oder umzu, dann kommst du aus dem Süden.

So, im Großen und Ganzen bist du jetzt gut vorbereitet. Jetzt nur nicht damit „in`n Tüddel kommen“ (durcheinanderkommen).

Und wenn du im Hühnerposten wohnst, dann kannst du auch schon direkt um die Ecke, im Münzviertel echten Hamburger-Schnack hören, denn da wohnen noch richtig viele echte Hamburger.

Wandelbar, wunderbar, Wandelhalle.

By Allgemein, Hamburg

Sie ist häufig unser Ziel, aber wir nehmen sie nicht als solches wahr, eher als Zwischenstation, einen Halt, eine kurze Pause ohne wirkliche Ruhe: die Wandelhalle. 

Sie ist laut, bunt, hektisch. Sie schläft nicht, nimmt viele Menschen in sich auf, ist fast immer überfüllt, immer in Bewegung. Sie summt und erinnert an einen Bienenschwarm. Wenn wir Hunger haben, sagt sie nicht nein, sondern fragt, was wir mögen. Es scheint Essen aus jeder Kultur zu geben, in jeder Form, zu jeder Zeit. Sie lockt mit Dingen die wir nicht wirklich brauchen, zeigt sie uns im Vorbeigehen, in hellem Licht, durch spiegelnde Glasscheiben, die Wandelhalle am Hamburger Hauptbahnhof.

Eine „Wandelhalle“ bezeichnet, laut Duden, so etwas wie ein Foyer, einen Vorraum. Für die Hamburger Wandelhalle, das Gebäude das den Hauptbahnhof umschließt, erscheint der Begriff „Vorraum“ jedoch sehr schwach.

Den Aspekt des Wandelns auf die Hamburger Wandelhalle umzulegen, ist so viel passender, denn einem Wandel unterliegt sie seit sehr vielen Jahren. Der Hamburger Hauptbahnhof – und mit ihm die Wandelhalle, die an der Nordseite gelegene Eingangs-, Verbindungs- und Ausgangshaupthalle, wurde erstmal 1906 in Betrieb genommen bzw. eröffnet.

Der Hamburger Hauptbahnhof mit der Wandelhalle. Im Bildvordergrund ein Regionalzug.

Sie florierte bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges und ihrer fast vollständigen Zerstörung am 09. November 1941 durch einen Bombenangriff auf Hamburg. Die schwerwiegenden Zerstörungen ließen vorerst an einen Wiederaufbau nicht denken, es wurde notdürftig repariert und ausgebessert.

Der erste Versuch eines erneuten Aufbaus begann in den 70er Jahren, musste jedoch eingestellt werden, weil Korrosionsschäden an der stählernen Wandelhallenbrücke gefunden wurden – eine Spätfolge der Kriegseinwirkung.

1985 wurde es dann erneut angegangen, die Wandelhallenbrücke abgerissen und komplett neu aufgebaut und schließlich 1991 die „neue“ Wandelhalle festlich eröffnet.

Entstanden ist damit ein Einkaufszentrum über zwei Etagen auf über 7.000 m2, mit mehr als 50 Geschäften, Restaurants und Servicestationen, die uns an sieben Tagen die Woche, nahezu rund um die Uhr zur Verfügung stehen.

Und das Beste: vom Neuen Hühnerposten bist du in drei Minuten zu Fuß in der Wandelhalle. Du kannst von 06.00 Uhr bis 23.00 Uhr – an jedem Tag der Woche – einkaufen, shoppen oder in einem der vielen Restaurants Essen. Tipp: Das Manju im Erdgeschoss. Lecker, echt indisch – echt gut.